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Choral Flow – VERNISSAGE UND PERFORMANCE
Oktober 3 bis Oktober 6
KostenlosDie Installation kann vom 3.–6. Oktober täglich von 15 bis 18 Uhr in der Titanickhhalle besucht werden.
Die Installation Choral Flow beschäftigt sich mit musikalischer Interaktion im digitalen und analogen Raum. Sie besteht aus acht aktiven Lautsprechern, die mit Mikrocomputern und Lasersensoren ausgestattet sind, sowie einem Server für das interne, intelligente Netzwerk.
Für Choral Flow wurden rund 60 Einzelstimmen isoliert aufgenommen, anschließend geschnitten und wieder zusammengesetzt und dadurch als Einzeltöne zu musikalischen Bausteinen verarbeitet. Die Stimmen singen unterschiedliche Vokale und sind so montiert, dass der individuelle Stimmklang der verschiedenen Sänger:innen hörbar bleibt.
Zusammen mit dem Algorithmus bestimmen die Aktionen der Besucher die Entwicklung der Komposition. Ein Netzwerk verknüpft die Information der Sensoren, die Abstand und Bewegung der anwesenden Personen im Raum registrieren, und steuert auf dieser Basis das musikalische Geschehen. Die körperliche Präsenz und Annäherung von realen Menschen ist nötig, um die digitale Präsenz der menschlichen Stimmen zum Leben zu erwecken. Die Besucher:innen sind eingeladen, in den Klang einzutauchen oder auch ihre Stimme hinzuzufügen.
Heide Bertram absolvierte ihr Diplom- und Masterstudium Gesang an der Musikhochschule Münster. Ihr Fokus liegt auf den vielseitigen Ausdrucksmöglichkeiten der menschlichen Stimme und der damit verbundenen Kommunikation. Sie ist die Erfinderin der SponTon-Aktion, Mitglied des Wuppertaler Improvisations-Orchesters (WIO) und Frontfrau der Gruppe Dreimann. Für ihre furiose Soloperformance des Globokar-Stückes „Jenseits der Sicherheit“ erhielt sie 2009 den 1. Preis im Interpretations-Wettbewerb für Neue Musik der Musikhochschule Münster. In der Zusammenarbeit mit dem belgischen Künstler Philippe Druez erforscht sie die Schnittstellen von analoger und elektronischer Klangerzeugung in interaktiven Installationen und Performances.
www.heidebertram.de
Der Künstler Philippe Druez arbeitet als Ingenieur, Macher, Entwickler, Hacker, Designer, Architekt, Komponist, Regisseur und Forscher. Er studierte Philosophie an der Universität Gent und Maschinelles Lernen (Artificial Neural Networks – ANN, AI) für Künstler an der Goldsmiths University of London. Er hat einen akademischen Bachelor in Informatik und Mixed-Media-Kunst und einen Master in Bildender Kunst an der Luca School of Arts, Abteilung der KU Leuven. Derzeit ist er Doktorand an der UGent/School of Arts im Bereich der systematischen Musikwissenschaft zum Thema XR/AR/3D Sound-Art und Musik. Als Künstler schafft er offene Systeme, die den Organismus über den Mechanismus stellen, dynamische Prozesse der Interaktion zwischen den Elementen und die Rolle des Teilnehmers als untrennbaren Teil der ästhetischen Erfahrung. Mit seiner Firma The 8ighth Day entwarf der Multimedia-Entwickler interaktive Dokumentarfilme und Installationen für Museen und Kulturstätten. Nach einer Zeit als künstlerischer Leiter der Logos Foundation in Gent ist er nun wieder als treibende Kraft bei Wastelands Collective und antennæ.studio tätig.
www.philippedruez.be | www.wastelands.be