Nur die Toten kennen Brooklyn

Die neue GLOSTER-Produktion bringt zum ersten Mal die 1935 erschienene Kurzgeschichte »Only the Dead Know Brooklyn« des amerikanischen Autors Thomas Wolfe auf die Bühne.

Premiere ist am Donnerstag, dem 6. August 2020, um 19 und um 21 Uhr in der Halle B am Hawerkamp – eine Aufführung dauert ca. 45 Minuten.

Der Medienwissenschaftler und Mediendesigner Norbert Nowotsch, der sich bereits in den 1980ern nach literaturwissenschaftlichen Recherchen auf eine akustisch-filmische Spurensuche in New York City begeben hatte, liefert das Bildmaterial für diese multimediale Inszenierung in der Regie von Manfred Kerklau (MAKE).

»Only the Dead know Brooklyn« erzählt die Geschichte eines Alter Egos des Autors, der sich mit einem Stadtplan aufmacht, ganz Brooklyn zu erkunden – eine Aufgabe an der alle Lebenden zwangsläufig scheitern müssen: It’d take a guy a lifetime to know Brooklyn t’roo an‘ t’roo. An‘ even den, yuh wouldn’t know it all.

Wolfe hat in dieser Geschichte auch der spezifischen Sprechweise im damaligen Brooklyn ein Denkmal gesetzt: dem sogenannten Brooklynite, das auszugsweise per Audioaufnahme des Originals Eingang in die Inszenierung findet. Der in East Brooklyn geborene und im letzten Jahr gestorbene Autor Steve Dalachinsky spricht hier seinen vertrauten Heimat-Slang, der – by the way – auch eine behutsame Neuübersetzung (Harald Hellmann/Clara Drechsler) erforderlich machte.

Die thematische und literarische Relevanz der Kurzgeschichte zeigt sich auch daran, dass sich die Kernpunkte der kurzen Erzählung durch das gesamte Werk von Thomas Wolfe ziehen und dazu die Geschichte eine Reihe namhafter Autor*innrn inspiriert hat, sich mit der in ihr angelegten Thematik und der Person Thomas Wolfe auseinanderzusetzen: Das Ehepaar Mann, Walter Mehring, Ernest Hemingway, Jack Kerouac, um nur einige zu nennen.
Nicht zuletzt hat Robert Redford eine Zeit lang geplant, die Geschichte zu verfilmen.

Neben dem Plot der Brooklyn-Story werden auch die letzten Tage in Thomas Wolfes Leben, der bereits im Alter von knapp 38 Jahren starb, thematisiert: in Gestalt von Mabel, der Schwester des Autors, die ihren Bruder beim Sterben begleitete.

Den Abschluss der Inszenierung bildet zu animierten Bildpassagen das Gedicht “Incomplete Directions” von Steve Dalachinsky – and when you come to the end of the street, just keep walking.

Mehr zu Thomas Wolfe:

Geboren am 3. Oktober 1900 in Asheville, North Carolina; nach eher schwieriger Jugend Studium u.a. in Harvard, dann „Vollzeitschriftsteller“, u. a. „Schau heimwärts Engel“, „Es führt kein Weg zurück“, „Von Zeit und Strom“. Nach einigen Europareisen (u. a. 1935 nach Deutschland) starb er am 15. September 1938 in Baltimore, Maryland.

Premierentermin

Donnerstag, 6. August 2020, 19 und 21 Uhr

Weitere Aufführungen

Freitag, 7. August 2020, 17 und 19 Uhr
Samstag, 8. August 2020, 15 und 17 Uhr
Sonntag, 9. August 2020, 19 und 21 Uhr

Titanickhalle Münster
Am Hawerkamp 31
48155 Münster

Tickets
15,00 €/ ermäßigt 10,00 € über localTicketing (zzgl. VVK-Gebühr) und an der Abendkasse
Beachten Sie: Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Es gelten die Regeln der aktuellen Coronaschutz-Verordnung NRW.

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